Von Sucre aus fuehrte uns unsere Reise ins gar nicht so schoene Uyuni. Waere neben dieser staubigen und saukalten Stadt nicht "Salar de Uyuni" wuerde sich wohl niemand freiwillig dorthin verirren. Viele Haeuser dort sehen aus, als waeren sie nie fertiggestellt worden. Ausserdem waechst dort nix Gruenes. Das macht einen grossen Anteil an der Trostlosigkeit aus. Dafuer sind ein paar ulkige Denkmaeler (?) in den Strassen verteilt:
Von Uyuni aus sind wir drei Tage mit dem Jeep durch das suedliche Altiplano gegurkt. Das wae ungeheuer beeindruckend. Wir haben malerische Lagunen, Berge, Vulkane, Felsformationen und Geysire bestaunt. Aber das Beste war die "Dalar de Uyuni". In der Regenzeit (jetzt) ist die riesige Salzebene ueberschwemmt. Der Horizont ist unendlich und wenn doch mal ein Gebirge in Sicht kommt, spiegelt sich dieses im Wasser. Die Wolken spiegeln sich auch. Es ist magisch! Auf der Ruecktour durfte ich mit zwei anderen aus unserer sympathischen 6er-Gruppe auf dem Jeepdach sitzen. Das war sogar noch schoener!Unsere erste Nacht haben wir in einem kleinen Dorf verbracht. Fuer 10 Bolivianos durfte man warm duschen. In der Kaelte konnte ich nicht widerstehen. Allerdings wurde die Dusche zu einer Tortur. der Warmwassermann bruellte schon nach einer Minute, ob ich schon fertig bin und hinter mir warteten Menschen. Ein sehr geselliges Ereignis also. Die Unterkunft in der naechsten Nacht toppte dann alles. Es gab weder eine Dusche noch fliessend Wasser. Das war das Bad:
Dafuer war Strom im Angebot fuer 10 Bolivianos. Ich habe nicht zugeschlagen. Den gesamten Nachmittag regnete es und wir konnten nichts machen. Wir froren und tranken Tee. Irgendwann wurde uns von der Kueche heisses Wasser verweigert und wir wechselten zu Whiskey. Vorm Einschlafen hat uns unser Guide gefuellte, heisse Wasserflaschen gebracht. Wir haben sie uns an die Fuesse ,unter 4 Decken, gelegt und waren selig und unendlich dankbar. Morgens wurden wir 4 Uhr geweckt. Mein Gemuetszustand war desastroes. Bereits um diese Zeit quoll die bolivianische Folklore mit windschiefen Gesang wie Brei aus den schlechten Boxen im Jeep. Ueberhaupt lief die ganzen Tage die immer gleiche, laute Musik im Jeep. Manchmal waere ich am liebsten aus dem Fenster gesprungen. Aber zurueck zum morgen. Wir haben den Sonnenaufgang ueber den Geysiren betrachtet und haben in einer heissen Quelle gebadet. Da wollt ich natuerlich nicht mehr raus.
Schade war, dass wir soviel Zeit im Jeep verbringen mussten. Aber wandern ist in 4000 m Hoehe nicht so schoen. Die Luft ist duenn. Immer wenn ich ein paar zuegige Schritte machte, wurde mir schwindlig. Ausserdem waren Entfernungen zwischen den einzelnen Stationen nur mit dem Auto zu erledigen. Am Ende der Tour habe ich mich aus Versehen mit den Worten "danke fuer nichts" bei dem Guide bedankt (mein Spanisch). Ja, manchmal strotze ich nur so vor Charme....
Hier gibts Bilder von "Salar de Uyuni" und den ganzen anderen Kram:
https://picasaweb.google.com/103197406458317055632/Uyuni?authkey=Gv1sRgCKTmh-fV2ruplgE#