Freitag, 25. März 2011

Das war`s

Und nu? Wird eigentlich die Acai-Frucht nach Deutschland importiert? Sollte ich sie vielleicht importieren? Koennen sich bitte Deutschlands Apfelbaeume in Mangobaeume verwandeln? Wenigstens ein paar? Werde ich in Zukunft verzweifelt versuchen Piranhas im Aquarium des Berliner Zoos zu fischen? Werde ich jemals wieder puenktlich sein? Werde ich weinen, wenn ein Fruchtsalat mehr als 80 Cent kostet? Bekomme ich jetzt eine After-Urlaub-Depression?
Ich glaube nicht!
Ich bin total dankbar fuer die Zeit und die Unterstuetzung, die ich erhalten habe.Ich freue mich auf meine Lieben, meine Familie, meine Aufgaben, meine Ziele, Berlin, zu Hause und....auf die naechste Reise.

Dienstag, 22. März 2011

wackelig

Das von uns auserwaehlte Hostel war leider schon voll. Ja, wir haetten reservieren sollen. "Einfach hingehen" ist nicht immer die beste Strategie. Uns wurde eine Alternative genannt und nun schlafen wir mal wieder in einem 15-Bett-Zimmer. Das Besondere daran? Das Zimmer ist klein und die Betten sind 3-stoeckig. Die Abstaende zwischen den einzelnen "Etagen" sind winzig. Sitzen ist unmoeglich. Es sei denn man schlaeft ganz oben (ich schlafe ganz oben) oder ist etwa 60cm gross. Achso, man ist staendig in Bewegung. Irgendeiner dreht sich immer im Schlaf und so wackelt  sich das Bett durch die Nacht. Dazu ist ein Bett an das naechste Bett gereiht. Ist im eigenen vielleicht doch mal Stillstand, stehen die Chancen immer noch gut, dass in einem anderen Bett was los ist. Auseinander schieben geht nicht - kein Platz. So in der Art stelle ich mir das Uebernachten in einer Schiffskoje vor. Im Moment schlafen zum Glueck nicht viele im Zimmer. Wir sind nun uebrigens in Rio. 3:30 Uhr  sind wir aufgestanden, um von Fortaleza nach Rio zu fliegen. Gegen Mittag hatten wir endlich ein Zimmer. Dann fing es auch schon ordentlich an zu regnen. Es gibt hier soviel zu sehen, aber weil es heute so unschoen draussen war, haben wir uns zunaechst nur den Supermarkt um die Ecke angeschaut.

Sonntag, 20. März 2011

Mond und Sonne

Letzte Nacht war der Mond ganz gross. Nur einmal in 20 Jahren schwillt der so an. Das gesamte Dorf war erleuchtet. Zur Feier des Tages gab es auch einen ordentlichen Sonneuntergang. Ich war hin und weg. Von einer bestimmten Duene am Strand hat man einen guten Blick auf das taegliche Sonnenspektakel und so ist sie abends meistens proppenvoll. Es herscht fast schon Festivalatmosphaere. Heute verbringen wir leider den letzten Tag in Jericoacoara. Morgen fahren wir nach Fortaleza und anschliessend fliegen wir nach Rio.
Mein Fuss ist wie neu. Nur eine unangenehme Gaensehaut erinnert manchmal noch an meine fischige Auseinandersetzung von gestern. Ich habe heute noch ein paar Fotos genacht:

mehr Jericoacoara

Samstag, 19. März 2011

Der Frosch im Bett

Wir haben unseren Aufenthalt in Jericoacoara verlaengert. Wir bleiben hier so lange, bis wir nach Rio de Janeiro muessen. Der Ort ist winzig (1km x 1km) und wunderschoen. Es gibt hier keine Hektik und keinen Stress. Es ist paradiesisch mit vielen Duenen und Lagunen. Ich bin zu faul zum Fotografieren, aber lerne nun endlich Surfen. Es ist genauso, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich bin begeistert! Es klappt auch schon ganz gut. Ich mach nur immer ziemlich schnell schlapp, weil ich nicht unbedingt sportlich bin. Das merke ich auch am Muskelkater an unmoeglichen Stellen. Mein Nachtleben ist uebrigens ziemlich aufregend. Es wird 18 Uhr dunkel. Fuer gewoehnlich lese ich dann und schlafe ein. 22 Buecher habe ich bisher auf meiner Reise gelesen. Viel Schrott war dabei, aber auch viel Gutes. Beim Buechertausch ist die Auswahl meist traurig. Aber zurueck zu meinen Nachtleben. Einmal wurde ich nachts wach, weil Franzi ploetzlich in meinem Bett lag. Ich habe sie gefragt, warum sie nicht in ihrem Bett ist. Sie hat geantwortet, dass ihr dort ein Frosch auf dem Kopf gesprungen ist. Der Frosch hat sie dann aber hartnaeckig bis in mein Bett verfolgt und sie ist dann doch wieder zurueck in ihr Bett gegangen. Dafuer rechnete ich beim Einschlafen mit dem Frosch. Aber es gab kein Gehoppse auf meinem Kopf.
Auf der Strasse im Dunkeln habe ich einmal versehentlich eine Riesenkroete getreten. Ich habe sie nicht mal durch die Luft fliegen sehen. Erst als Franzi mich auf meinen Fehltritt aufmerksam gemacht hat, bemerkte ich die Kroete. Sie hockte auf der Strasse und jagte mir damit so einen Schrecken ein, dass ich erstmal einen Flipflop vom Fuss geschleudert habe. Voellig sinnlos. Die arme Kroete....
Ansonsten regnet es hier manchmal heftig und die Wege verwandeln sich dann in kuerzester Zeit in Fluesse.
Heute hat mich ein Fisch gebissen. War ganz widerlich. Er hing unter meinem Fuss und ich musste ihn abreissen. Danach hat mein Fuss geblutet und ich konnte zur Pousada humpeln (mittlerweile bin ich Profi im Humpeln). Von der Pousada wurde ich direkt zum Arzt gebracht. Der hat die Wunde desinfiziert. Es tut kaum noch weh und ich gehe auch wieder ordentlich. Leider war der Fisch etwas giftig und die naechsten 72 Stunden wird es immer wieder mal mehr wehtun. Trotzdem alles halb so schlimm.

Ein paar Bilder habe ich uebrigens doch gemacht:
Jericoacoara

Sonntag, 13. März 2011

Regeneration

La Paz macht Reisende krank. Sehr viele zumindest. Durchschnittlich hatte jeder Zweite Beschwerden. Franzi leider auch. Waehrend einer Nacht wollten wir sogar ins Krankenhaus. Ihr Bauch war nicht in Ordnung und sie hatte Fieber. Es war dann doch nicht noetig. Trotzdem hatten wir nicht gerade eine gute Zeit. Ich habe mich die Tage mit einem Israeli und einem Spanier angefreundet. Wir haben exzessiv Karten gespielt. So exzessiv, dass wir einen abend Essen und Trinken vergessen haben. Das hatten wir fuer den abend urspruenglich geplant.  Das Spiel heisst `Gipsy Screw Rat`. Kann ich nur empfehlen! Tagsueber haben wir uns mit Wasser- und Frabbomben beschmeissen lassen. War ja Karneval. Wir haben uns aber mit einer Menge Schaum zur Wehr gesetzt. Eine letzte grausame 16-Stunden-Busfahrt fuehrte Franzi und mich dann nach Santa Cruz. Zwei Tage haben wir dort noch lahme Paraden mitbekommen und die ein oder andere Farbbombe abgefangen.
Anschliessend sind wir endlich wieder nach Brasilien geflogen. Am Flughafen wurde mein Gepaeck gewogen. 20 Kilo. Ohje, zu Beginn der Reise waren es fast 9 Kilo weniger. Aber nicht nur mein Gepaeck hat zugenommen. Ich schlepp auch mehr mit mir rum. Fortaleza, unsere erste Station in Brasilien, war eine reine Wohltat. Nun sind wir in Jericoacoara. Ich fuehl mich, wie im Paradies. Der Ort am Meer ist ganz winzig und von Duenen umgeben. Es gibt keine festen Strassen hier. Nur weichen Strandsand. Meine zahlreichen Stiche von Viechern aller Art heilen und die Sonne macht mich gluecklich. Von unserem Zimmer aus sehen wir das Meer. Wir machen jetzt Urlaub - ganz klassisch. Wie es sich gehoert.

Dienstag, 8. März 2011

Downhill Death Road

Nicht weit von La Paz befindet sich die Yunga-Strasse. Sie beginnt bei ca 4600m hoch in den Bergen und endet im Regenwald in dem kleinen Ort Coroico. Das Klima ist auf der ueber 60km langen Fahrbahn abwechslungsreich. Meistens ist die Strasse matschig vom Regen und Nebel. Man sieht nicht viel. Es gibt zahlreiche Kurven und Steinschlag, dafuer aber keine Leitplanken. Die wuerden durchaus Sinn machen bei den vielen Schluchten. Schliesslich geht es nur bergab. Schon viele Fahrzeuge sind von der Fahrbahn abgekommen und runter geplumpst. Fast nie hat jemand ueberlebt. Die Schluchten sind sehr tief. Ungefaehr 300 Fahrzeuge sind jaehrlich auf der Strecke verschwunden, seit sie gebaut wurde. Und das sind nur die offiziellen Zahlen. Die Einheimischen nennen die Strecke klangvoll: "Die Strasse des Todes". 1995 wurde sie auch international zur gefaehrlichsten der Welt gekuert. Zweifelhafte Ehre...
Mittlerweile ist die Schotterpiste geschlossen. Aber Fahrrad fahren kann man dort. Das habe ich mal ausprobiert. Fuer die Radtour wurde ich erstmal huebsch gemacht:
Auf einer zementierten Strasse, dem leichtesten Teil, ging es erstmal zur eigentlichen Death Road. Ich musste mich an das staendige berg ab gewoehnen und war nur mit Bremsen beschaeftigt. Als die Death Road dann losging, war ich schon sicherer. Ich hatte ueber 3 Stunden meinen Spass auf vorsichtige Art und Weise. Nur war ich die ganz Zeit allein. Ich war das einzige Maedchen in meiner Gruppe. Ich lag immer kilometerweit hinter den Jungs zurueck. Ab und an wartete der Guide auf mich. Einmal hat er mir bei der Gelegenheit ein altes Buswrack in 60m Tiefe gezeigt. Den dazu gehoerigen Unfall hat er mir ebenfalls erlaeutert. Nett.
Wie auch immer, die Tour war ungeheuer beeindruckend. Landschaftlich und sportlich gesehen. Am Ende der Strecke durften wir duschen und essen. Dabei haben mich in kuerzester Zeit soviele "Sandflies" gepiekst, dass ich mich seit Tagen nur kratzen moechte. Mach ich leider auch. Mist.
Hier paar Bilder von der Radtour:
Death Road

Dienstag, 1. März 2011

Universal einsetzbar

Drei Tage im bolivianischen Amazonasgebiet....Ueber den Fluss Beni schipperten wir mit einem motorisierten Kanu aus Holz zu unseren Lager mitten im Dschungel. Es war eine schoene Fahrt mit einigen Wasserschweinchen am Ufer. Mir ging das Herz auf. Sie sind und bleiben meine suedamerikanischen Lieblinge.
Das letzte Stueck zum Lager legten wir zu Fuss zurueck. Bereits waehrend der Bootstour hatte ich einen ordentlichen Schwall Beni-Wasser abbekommen. Bei unseren kleinen Spaziergang habe ich mich dann restlos eingesaut. Der Weg fuehrte barfuss durch Baeche und Matsch. Ich wollte meine Schuhe schonen. Die eigentliche Tour hatte noch nicht angefangen. Das Lager machte mit Holzhuetten und einer kleinen Holzstelle einen idyllischen Eindruck. Eine Dusche gab es auch. Ohne Licht, aber mit Fledermaeusen - sehr unterhaltsam. Einsam war ich nie. Auf unseren Wanderungen durch den Dschungel waren wir 4 Maedchen (2 Chileninnen, Franzi und ich) und ein Guide. Der Guide war grossartig! Er hat uns den Dschungel als Kueche, Spielplatz und Apotheke naeher gebracht. Der Dschungel bietet viel essbare Fruechte. Man kann aus Baeumen trinken:
Von einem Baum riecht die Rinde nach Knoblauch, von einem anderen nach Vanille. Ich hab mit Lianen geschaukelt und mir das Gesicht mit roter Blattfarbe verunstaltet.
Auch Baeume mit halluzinugener Baumrinde stehen im Dschungel rum. Die Rinde eines bestimmten Baumes bewirkt, dass man sich tierisch fuehlt. Mir stand nicht der Sinn nach einer tierischen Veraenderung. Wahrscheinlich haette ich mich in ein Wasserschweinchen verwandelt. Wenn ich mich nicht taeusche, stehen die recht weit unten in der Nahrungskette. Kein schoener Gedanke. Es werden hier aber Touren angeboten, wo die Rinde Bestandteil des Programms ist. Lieber nicht. Viele Baeume sind einfach nur tolle Medikamente gegen Wehwehchen aller Art. Hochinteressant. Ansonsten war es im Dschungel in erster Linie nass. Es hat soviel geregnet, dass eine Gruppe vor uns acht Tage fest sass. Wir hatten Glueck, aber meine Schuhe waren die gesamte Tour soooo schwer. Es regnete fast die gesamte Zeit und wir machten uns etwas Sorgen ueber den weiteren verlauf der Reise (Anschlussfluege usw.)

Das hat auch etwas die Stimmung gedrueckt. Wir hatten vor der Tour in der Agentur gefragt, ob wir Gummistiefel brauchen. Der Typ verneinte. Am dritten Tag kraenkelten die ersten in unserer Gruppe. Wir haben dann Schmuck aus Minikokussnuessen und anderen Fruechten gemacht.Wir hatten ja nie trockene Sachen oder Fuesse. Das Problem ist, dass ich die Schuhe in La Paz brauche. Da ist es zu kalt fuer Flipflops. Sie werden niemals in 2 Tagen trocken (geschweige denn sauber). Als wir zurueck nach Rurrenabaque kamen, habe ich in der Agentur solange meinen Aerger Luft gemacht, bis der Mitarbeiter einwilligte die Kosten fuer die Reinigung zu uebernehmen. Hoffentlich ueberleben das meine Botten. Heute abend bin ich schlauer. Es gibt noch ein weiteres Problem: In La Paz gab es einen Erdrutsch. Wir haben ihn ziemlich knapp verpasst. Die Fluege nach La Paz wurden gestern gestrichen. Von Rurrenabaque aus ist La Paz die einzige erreichbare Stadt. Wir haben keine andere Wahl und es sieht, den Nachrichten nach zu urteilen, schrecklich aus in La Paz. Mir tun die Menschen dort so leid, da kann ich doch nicht als Tourist aufschlagen. Aber viel wissen wir eigentlich noch nicht. Wir werden uns jetzt informieren.
Hier gibt es Fotos von unseren Regentanz:

Freitag, 25. Februar 2011

Rurrenabaque

Alles wird gut. Wir sind wieder im Warmen. Die Stimmung ist besser, der Schnupfen weniger und die Halsschmerzen sind weg. Nur eine halbe Stunde Flugzeit ist das tropische Rurrenabaque vom kalten La Paz (La Paz ist trotzdem schoen) entfernt. Wir haben das, am Fluss Beni liegende, Oertchen mit einer 20-Mann-Maschine erreicht.
Am Flughafen wurde unser Gepaeck gewogen. Ich habe es mit den Souvenirs leicht uebertrieben. Von urspruenglich 11,5 kg ist das Gewicht auf 16 kg gestiegen. Das ist nicht gut und auch ziemlich schwer. Mir fehlt auch noch so vieles....
Rurrenabaque befindet sich mitten im bolivianischen Amazonasgebiet. Um Rurrenabaque herum ist nur Dschungel. Mit dem Bus ist Rurrenabaque momentan kaum erreichbar. Alles ist ueberschwemmt. Auch Rurrenabaque macht zur Zeit einen ueberschwemmten Eindruck. Die Hauptstrasse am Fluss ist ein einziges schwimmendes Matschgebiet und das Flusswasser rast im rasanten Tempo vorbei. Das habe ich vorher noch nie gesehen. Das ist unschoen fuer die Menschen, die dort ihre Geschaefte, Hotels oder Haeuser haben. Sie haben viel zu putzen. Seitdem wir hier sind, regnet es aber nicht mehr. Es sieht heute schon viel besser aus, als gestern. Morgen soll es wieder moeglich sein eine Tour in den Dschungel zu machen. Das machen wir dann auch.
Ansonsten ist hier alles gruen und blueht.

Es herscht hier eine entspannte Atmosphaere und die Menschen sind so freundlich, dass es direkt auffaellt. In den letzten Orten hatten wir weniger Glueck.
Es gibt Freiluftduschen:
und hauseigene Schildkroeten in unserem Lieblingscafè:

Mittwoch, 23. Februar 2011

Titicaca See

Von Uyuni verschlug es uns nach La Paz. Essen und Busfahrt haben mich dermassen aufgewuehlt, dass ich den Tag in sicherer Reichweite einer Toilette verbringen musste: im Hostel. Da habe ich mich auf sehr effektive Weise entschlackt und der Tag war im Eimer. Am naechsten Morgen, Omas Geburtstag , habe ich zur Feier des Tages ein Stueck Schoko-Kaese-Kuchen gefruehstueckt. Mein Magen hat applaudiert und sich mit Wohlbefinden bedankt. Es wurde ein wunderschoener Tag voller Souvenirkaeufe und einen Spaziergang zum Aussichtspunkt "Killi Killi". Die Aussicht war unter anderen so:
In La Paz gibt es tolle Busse....
 
....und seltsame Unterwaesche:

Tags darauf sind wir mit dem Bus und mit der Faehre nach Copacabana am Titicaca See gefahren. Es gab eine Faehre fuer die Passagiere und eine fuer den Bus:

Das bergige Hafenstaedtchen (ja, sowas gibts) empfing uns mit ganztaegigen Stromausfall und klirrender Kaelte. In unserem Eifer haben wir uns dann auch noch verlaufen. Ich wette, den Weg den wir dabei am Wasser und an den Klippen eingeschlagen haben, steht in keinem Reisefuehrer. Und dabei haben wir doch nur die Plaza gesucht. Abends trafen wir ueberraschend bekannte Gesichter. Beides Personen, denen wir zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten ueber den Weg gelaufen sind. Mit einem Wiedersehen hatten wir nicht gerechnet. Grosse Freude, Erlebnisse und Tipps wurden ausgetauscht. Nun wissen wir auch, das unser geplanter Dschungeltrip entweder buchstaeblich ins Wasser faellt oder die Hoelle wird. Gut, dass wir den Flug schon gebucht haben....


Aber zurueck zum Titicaca See. Wir haben eine Botstour zur "Isla de Sol" gemacht und sind ueber die Insel gewandert. Das Wetter war unverhofft angenehm. Wir haben uns etwas geaergert, dass wir unsere Badesachen nicht dabei hatten. Komisches Klima hier. Wir frieren jetzt eigentlich schon seit 2 Wochen. Es wird Zeit fuer`n Strand. Wir waren jetzt schon lange genug hoch hinaus. Aber morgen geht`s ja erstmal in den Dschungel. Ich bin gespannt....

Bilder vom Titicaca See gibt`s hier:

https://picasaweb.google.com/103197406458317055632/TiticacaSee?authkey=Gv1sRgCPrQ05iro-f8dA#





Sonntag, 20. Februar 2011

High Times

Von Sucre aus fuehrte uns unsere Reise ins gar nicht so schoene Uyuni. Waere neben dieser staubigen und saukalten Stadt nicht "Salar de Uyuni" wuerde sich wohl niemand freiwillig dorthin verirren. Viele Haeuser dort sehen aus, als waeren sie nie fertiggestellt worden. Ausserdem waechst dort nix Gruenes. Das macht einen grossen Anteil an der Trostlosigkeit aus. Dafuer sind ein paar ulkige Denkmaeler (?) in den Strassen verteilt:




Von Uyuni aus sind wir drei Tage mit dem Jeep durch das suedliche Altiplano gegurkt. Das wae ungeheuer beeindruckend. Wir haben malerische Lagunen, Berge, Vulkane, Felsformationen und Geysire bestaunt. Aber das Beste war die "Dalar de Uyuni". In der Regenzeit (jetzt) ist die riesige Salzebene ueberschwemmt. Der Horizont ist unendlich und wenn doch mal ein Gebirge in Sicht kommt, spiegelt sich dieses im Wasser. Die Wolken spiegeln sich auch. Es ist magisch! Auf der Ruecktour durfte ich mit zwei anderen aus unserer sympathischen 6er-Gruppe auf dem Jeepdach sitzen. Das war sogar noch schoener!Unsere erste Nacht haben wir in einem kleinen Dorf verbracht. Fuer 10 Bolivianos durfte man warm duschen. In der Kaelte konnte ich nicht widerstehen. Allerdings wurde die Dusche zu einer Tortur. der Warmwassermann bruellte schon nach einer Minute, ob ich schon fertig bin und hinter mir warteten Menschen. Ein sehr geselliges Ereignis also. Die Unterkunft in der naechsten Nacht toppte dann alles. Es gab weder eine Dusche noch fliessend Wasser. Das war das Bad:



Dafuer war Strom im Angebot fuer 10 Bolivianos. Ich habe nicht zugeschlagen. Den gesamten Nachmittag regnete es und wir konnten nichts machen. Wir froren und tranken Tee. Irgendwann wurde uns von der Kueche heisses Wasser verweigert und wir wechselten zu Whiskey. Vorm Einschlafen hat uns unser Guide gefuellte, heisse Wasserflaschen gebracht. Wir haben sie uns an die Fuesse ,unter 4 Decken, gelegt und waren selig und unendlich dankbar. Morgens wurden wir 4 Uhr geweckt. Mein Gemuetszustand war desastroes. Bereits um diese Zeit quoll die bolivianische Folklore mit windschiefen Gesang wie Brei aus den schlechten Boxen im Jeep. Ueberhaupt lief die ganzen Tage die immer gleiche, laute Musik im Jeep. Manchmal waere ich am liebsten aus dem Fenster gesprungen. Aber zurueck zum morgen. Wir haben den Sonnenaufgang ueber den Geysiren betrachtet und haben in einer heissen Quelle gebadet. Da wollt ich natuerlich nicht mehr raus.
Schade war, dass wir soviel Zeit im Jeep verbringen mussten. Aber wandern ist in 4000 m Hoehe nicht so schoen. Die Luft ist duenn. Immer wenn ich ein paar zuegige Schritte machte, wurde mir schwindlig. Ausserdem waren Entfernungen zwischen den einzelnen Stationen nur mit dem Auto zu erledigen. Am Ende der Tour habe ich mich aus Versehen mit den Worten "danke fuer nichts" bei dem Guide bedankt (mein Spanisch). Ja, manchmal strotze ich nur so vor Charme....

Hier gibts Bilder von "Salar de Uyuni" und den ganzen anderen Kram: 

https://picasaweb.google.com/103197406458317055632/Uyuni?authkey=Gv1sRgCKTmh-fV2ruplgE#

Sonntag, 13. Februar 2011

Stillstand

Die Sprachschule bietet auch einen Kochkurs an. Echte bolivianische Kueche schien uns weniger gefaehrlich als Salsa. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen und so fanden wir uns am Freitagabend im Haus des Direktors ein. Der Direktor ist ein Claus aus Karlsruhe. Vor 3 Jahren bereiste er Suedamerika und verliebte sich in eine Bolivianerin. Nun ist er verheiratet und einen kleinen Claus gibt es jetzt auch. Die Familie und wir Schueler schnippelten, kochten und brieten, bis 3 Stunden spaeter "Pique Macho" fertig war. Das ist ein Mischmasch aus frittierten Kartoffeln, Fleisch, Eiern, Zwiebeln, Chilli, Paprika und Tomaten. Es schmeckt fantastisch! Am naechsten Tag wollten wir unsere Reise fortsetzen. Daraus wurde nichts. Franzi fuehlte sich morgens so elend, dass sie nicht mal zur Schule konnte. Das hinderte sie allerdings nicht am Checkout im Hostel, waehrend ich in der Schule war. Sie hoffte immer noch wir koennten nachmittags aufbrechen. Als ich aus der Schule kam, waren wir dann obdachlos. Unser Zimmer war laengst belegt und Franzi brauchte nichts dringender als ein Bett (naja, und ein Klo). Ich lief los und klapperte Hostels und Absteigen ab, die entweder teuer oder belegt waren. Letztendlich fans ich doch noch eine Absteige, die noch guenstiger als unsere war. Das Abklappern war ein gutes Spanischtraining. In der Absteige fand ich dann auch noch einen Argentinier, mit dem ich weiter ueben konnte. Ich mache klitzekleine Fortschritte. Heute geht es Franzi schon besser. Waehrend Essen gestern keine Option fuer sie war, isst sie heute schon Banane und Broetchen. Wir sind erleichtert. Gestern sah sie sogar etwas fiebrig aus. Also, "Pique Macho" isst sie wohl nicht nochmal. Achso, brauch jemand einen Besen?

Donnerstag, 10. Februar 2011

Salsa mit Jesus

Wir bleiben ein paar Tage in Sucre. Sucre ist eine charmante Stadt in den Bergen mit vielen hellen Gebaeuden aus der Kolonialzeit. Wir fuehlen uns hier sehr wohl, obwohl es die meiste Zeit in Stroemen regnet und kalt ist.

Die Flipflops habe ich gegen meine Wanderschuhe getauscht und ohne Fleec- und Regenjacke beweg ich mich nicht raus. Uebrigens sind hier die Schaufensterpuppen irgendwie gruselig:

Ich lerne nun endlich Spanisch. Vier Stunden taeglich bekomme ich nun Privatunterricht. Nach der Schule kann ich das Gelernte direkt bei unzaehligen Gelegenheiten umsetzen. Das mach ich auch. Das geht sogar soweit, dass ich mittlerweile jeden Freiwilligen ein "Gespraech" an die Backe nagel, sobald er mir auch nur eine einzige Frage aus Hoeflichkeit stellt. Das uebt ungemein. Die Schule bietet auch einen kostenfreien Salsakurs an. Und ich dachte mir: "Warum nicht?". Diese Frage kann ich nun leicht beantworten....
Die Lehrerin erklaerte uns Anfaengern erstmal, dass Salsa ein heisser Tanz ist....mit ganz viel Hueftschwung. Dann kreiste sie auch schon los. Wir durften auch 30 Sekunden ueben. Dann sollten wir den Hueftschwung mit der ersten Schrittfolge kombinieren. Bereits da wa ich der Verzweiflung nahe. Ich hab`s dann mal ohne meine Wanderschuhe. Fuehlte sich zumindest besser an. Im rapiden Tempo folgten 7 weitere Schrittfolgen und Drehungen, waehrend ich noch mit der ersten haperte. Es war schlimm. Ploetzlich bekam ich einen Tanzpartner zugeteilt und es wurde noch schlimmer. Jesus war sehr ehrgeizig, ernst und wollte wohl weiterkommen. Er hatte das definitiv schon oefter gemacht und ist ausserdem Bolivianer. Die koennen sowas ja. Dazu ist er auch noch einer der Spanischlehrer. Zum Glueck nicht meiner. Denn, obwohl es stellenweise dann doch klappte, habe ich Jesus mit meinem Getrampel wohl gruendlich den Tag versaut. Skurril wurde es anschliessend auf dem Weg zu unserer Unterkunft. Erst hat uns ein kleiner Junge beinahe angepinkelt, weil er im hohen Bogen an einer Kreuzung urinierte und kurz daruf wurden wir aus einem vorbeifahrenden Auto angeniest. Das ist mir auch noch nie passiert....

Montag, 7. Februar 2011

Der Urwald ueber den Wolken

Wir haben eine intensive Wanderphase hinter uns. Die haetten wir am liebsten immer! Denn die letzten Tage waren einfach nur toll! Es ging Berg rauf, Berg runter, ueber den Fluss und durch den Fluss:



Eines morgens sind wir mit dem Jeep in die Berge gefahren. Es war verhaeltnismaessig kalt. Nachdem wir ein Stueckchen durch die Kaelte gelatscht sind erreichten wir einen warmen und schwuelenUrwald. Er liegt in 2500m Hoehe. Ueber 1000 Jahre alte Baeume wachsen dort. Pumas leben in dem Wald wohl auch, aber wir haben nur sowas gesehen:



Uebernachtet haben wir in Samaipata. Samaipata befindet sich im Uebergangsgebiet zwischen den Anden und dem Amazonasbecken. Etwa 4500 Menschen aus 27 verschiedenen Nationen leben dort. Samaipata ist naemlich so schoen, dass einige Reisende dort kurzerhand Wurzeln geschlagen haben. Ich kann das gut verstehen. In Samaipata gab es auch einen taeglichen Markt. Hier mal der Fleischstand:


Ich habe mich in Samaipata ernaehrungstechnisch eher an selbstgemachte Marmelade, Joghurt und Granola gehalten. Ach, und ich habe das erste mal Yoga versucht. Das heisst, ich habe mich unter Anweisung gestreckt, lustige Tierfiguren probiert und bin mit meiner Atmung durcheinander gekommen. Dann haben wir uns Inka Ruinen angeschaut und und und.....Wir sind restlos begeistert von Bolivien. Dieses Land entpuppt sich als prall gefuellte Wundertuete. Da ist es auch nicht schlimm, dass wir bei unserer letzten Nachtfahrt morgens mit dem Bus stecken geblieben sind. Das ganze Dorf hat ueber eine Stunde versucht den Bus wieder in Gang zu kriegen. Letztendlich sind wir heute unversehrt in Sucre angekommen. Ebenfalls wunderschoen.....

Unter folgenden Link findet ihr weitere Bilder von den Wandertagen:
https://picasaweb.google.com/103197406458317055632/Samaipata?authkey=Gv1sRgCNv4gc-L4JvKLg

Donnerstag, 3. Februar 2011

Santa Cruz

Santa Cruz ist eine Grossstadt, die gar nich sooo gross wirkt. Es stehen kaum Hochhaeuser rum und es gibt viele kleine individuelle Restaurants und Geschaefte. Das Strassenbild ist schoen bunt. Auf den Buergersteigen verkaufen Frauen frische Saefte, Obst, Gebaeck oder Nuesse. Sie tragen trachtenartige Kleider mit leuchtfarbenen Mustern. Meistens haben sie zwei lang geflochtene Zoepfe und kucken grimmig. Sie sind jedoch freundlich. In der Naehe unserer Unterkunft befindet sich ein Markt, bei dem man auch fruehstuecken kann. Inklusive frisch zubereiteten Fruchtsalat und Kaffee bezahlt man umgerechnet nur 1,50 Euro. Es ist hier ein bisschen wie im Schlaraffenland. Die letzten beiden Tage haben wir geplanscht. Einmal in einem Wasservergnuegungspark mit Wasserrutschen (aua) und gestern in einem Park in dem man Schmetterlinge, Voegel und Orchideen betrachten kann. Leider bluehen die lieben Orchideen momentan nicht und die farbenfrohesten Schmetterlinge wollten einfach nicht stillsitzen. Auch ein Faultier, eine Schildkroete und ein suedamerikanisches Eichhoernchen sind uns vor die Fuesse gelaufen. Mit den Fotos sieht es also mal wieder mager aus. Unter folgenden Link findet ihr ein paar Bilder von Santa Cruz und dem "Schmetterlingspark" (eigentlich Biocentre Guembe):

https://picasaweb.google.com/103197406458317055632/SantaCruz#

Montag, 31. Januar 2011

Cuiaba -- Santa Cruz: Versuch Nr. 2

30.01. So, jetzt sind wir legal in Bolivien. Vier bunte Stempel wurden uns auf Papier bzw. in den Ausweis gedrueckt. Wirkte, als wollten die Stempler mal all ihre Farben ausprobieren. Die Busfahrt begann mit 1,5 Stunden Verspaetung. Die Strasse ist keine Strasse, sondern nur eine rote Piste. Wir werden nur durchgeruettelt. Der Bus ist nie gerade. Entweder hat er links Schlagseite oder rechts Schlagseite. Es gab bereits 2 Pannen, dabei sind wir noch nicht weit von San Matias entfernt. Nun halten wir schon wieder. Wir sind in der Pampa auf einen Bus gestossen, der ebenfalls eine Panne hat. Unser Bus hilft dem anderen. Die Busse stehen einfach so auf der Fahrbahn. Macht nix, es gibt keinen Gegenverkehr. Pardon, es gibt ueberhaupt keinen Verkehr. Nur die beiden Busse, die kaputt auf der Fahrbahn stehen. Es stellt sich heraus, dass unserer auch eine Panne hat. Sie ist aber nicht so schlimm, wie die vom anderen Bus. Na dann...
Es faengt an zu regnen. Die Reperaturen werden unterbrochen. Da stehen wir nun und es regnet in den Bus. Achso, es ist ja Regenzeit....

31.01.
Wir sind heile angekommen. DAS war Abenteuer! Auweia, die Nachtfahrt auf einer nicht beleuchteteten Matschpiste.... Selbst in Kambodscha habe ich sowas nicht erlebt. Einmal schwankte der Bus so stark, dass paar Leute erschrocken aufschrien. Es flogen auch Sachen von den Ablagen (kontinuierlich). Es war eng und dreckig. Es gab keine Toilletten. Dann lief ueber 24 Stunden die gleiche Musik und der gleiche Busfahrer war am Steuer.  

Samstag, 29. Januar 2011

Cuiaba -- Santa Cruz: Versuch Nr. 1

28.01. Es ist nicht ungewoehnlich, dass die Realitaet von der Vorstellung abweicht. Plaene werden geschmiedet und durch Unvorhergesehenes neugeformt. Was zaehlt, ist das Ziel. In unserem Fall die bolivianische Stadt Santa Cruz. Zwischen 30 und 50 Stunden war unser Ziel entfernt - urspruenglich.
Wir verliessen nun endlich Cuiaba mit dem Bus Richtung Cacares. Alles wie gehabt: frieren unter dem Sturm von Aircondition, halten an jeder Milchkanne, schreiende Kinder, telefonierende Erwachsene ( hier werden Mobiltelefone noch abgoettischer geliebt), eingeschlafene Koerperteile... . In Cacares haben wir direkt einen Transporter nach Corixa bekommen. Telefonate wurden nicht gefuehrt, die Musik war zu laut. Im stroemenden Regen hat uns der Transporter an einem Grenzposten der Militaerpolizei ausgepuckt. Unter den Augen besonnbrillter Untiere und einem nutzlosen Dach, warteten wir auf ein Taxi. Damit ging es ins bolivianische Grenzdorf San Matias. Ab da an wurde es unheimlich. Das Dorf ist eine matschige Rutschbahn umsaeumt von Haeusern und Huetten. Wir wurden nicht unbedingt freundlich empfangen. Selbst der Wasserkauf war seltsam. Fuer den Einreisestempel war es zu spaet bei unserer Ankunft. Der Bus sollte erst am fruehen morgen nach Santa Cruz starten. Also, sind wir uns Hotel. Franzi wollte direkt nach Deutschland telefonieren. "Fuer den Fall, dass was passiert soll jemand meine letzte Station kennen." Das wollte ich auch. Allerdings war es in Deutschland schon nach 22 Uhr und ich konnt mich einfach nicht entscheiden, wem ich eine schlaflose Nacht bescheren sollte.
Hauptstrasse?



29.01. Heute morgen sah die Welt schon ganz anders aus. Im Tageslicht ist das Dorf nicht mehr ganz so trostlos. Nur klein. Noch vor 7 Uhr wollten wir uns den Einreisestempel holen und dann nix wie weg. Wir hatten nur etwas klitzekleines vergessen: den brasilianischen Ausreisestempel. Also wieder eine Taxifahrt nach Corixa, Busfahrt nach Cacares und dann mit Motobike zur Policia Federal. Gleich gehts wieder nach San Matias. In 4 Stunden watschel ich wieder durch den Matsch. Dann reise ich ein und morgen geht es los, ganz bestimmt.
Corixa

Donnerstag, 27. Januar 2011

"Where do we go, once we start leaving?"

Ohne Guide kommt man nicht weit. Das gilt zumindest fuer die Nationalparks in Brasilien. Fuer fast alle Nationalparks braucht man mittlerweile einen Fuehrer. Der verlangt durchschnittlich 120 Reais am Tag. Eintritt kommt noch dazu. Unterwegs ist man dann in einer Gruppe. Man muss sich zwar nicht an die Hand nehmen. Aber jeder weiss ja wie es ist, wenn jeder etwas anderes moechte. Zum Beispiel moechten die einen baden und die anderen mit ihrer Wanderung fortfahren... . Die allseits bekannte Gruppendynamik!Brasilien ist generell sehr kostenintensiv und 2 weitere Monate hier koennten uns finanziell ruinieren. Zwischendurch haben wir schon ueberlegt, die Reise zu verkuerzen. Aber ich koennte ja nicht mal in mein Zimmer. Dann hat unser Geldbezug wieder nicht hingehauen. Das hat uns gestern ordentlich auf Trab gehalten. Nun ist aber alles tipptopp und wir essen wieder mehr als das koestliche Fruehstueck in der Pousada, Papaya und Gurke. Gestern haben wir beschlossen unsere Route zu aendern. Das kommt beinahe taeglich vor, aber wir geniessen es einfach uns treiben zu lassen. Morgen brechen wir auf nach Bolivien. Anfang Maerz kommen wir zurueck nach Brasilien und bereisen die Kueste.
In Cuiaba, der zentralsten Stadt in Sueadamerika, "wohnen" wir momentan in einer Pousada, die es verdient erwaehnt zu werden. Mitten in der Stadt gelegen verfuegt sie ueber einen gruenen Hinterhof mit Huehnern und Haengematten. Manchmal sitzen die Huehner auf den Baeumen oder sie flanieren ueber den Fruehstueckstisch. Leider sind die Haehne schon vor Sonnenaufgang in Konzertstimmung und kraehen jeden morgen unermuedlich. Gegen 7 Uhr stehe ich dann meistens auf. Freiwillig (unglaublich, oder?). Die Pousada ist sehr simpel gehalten. Es gibt kein warmes Wasser, aber ueberall stehen alte Radios, Schallplattenspieler und Buecher.  Der Besitzer, sein Sohn und sein Mitarbeiter sind hilfsbereit und kuemmern sich ruehrend um uns. Er hat uns sogar Geld geliehen und uns auf den Trip nach Pantanal geschickt, obwohl er nicht sicher sein konnte ob wir ueberhaupt zahlen koennen. Heute haben wir ihm erzaehlt, dass wir morgen nach Bolivien moechten. Er hat direkt einen Freund angerufen, der fuers bolivianische Council arbeitet. Der Freund wird heute nachmittag vorbeikommen mit Landkarte und Informationen. Dann sind Vater und Sohn sehr musikalisch. Der Vater summt (meist schief, aber sympathisch) den ganzen Tag und hoert Musik. Der Sohn singt abends und spielt Gitarre. Wir fuehlen uns hier so wohl. Da ist es auch nicht schlimm, dass wir laenger bleiben mussten. Auf unseren Rueckweg werden wir wahrscheinlich wieder eine Nacht hier verbringen

Bilder von der Pousada findet ihr hier:
http://picasaweb.google.com/103197406458317055632/Cuiaba#

Dienstag, 25. Januar 2011

Wildlife Pantanal

Geweckt wurde ich mit dem schlichten, aber wirksamen Satz: "Anna, wir haben kein Geld." Franzi kam gerade von einer Bankautomatentour wieder. Keine dieser Maschinen hat etwas ausgespuckt und wir wollten an diesem morgen zu einer Pantanalexkursion aufbrechen. Meine Karten funktionieren in Brasilien nicht. Habe ich das schon erwaehnt? Ich ueberweise Franzi immer Geld, damit ich welches habe. So hatten wir ein echtes Problem. Ein netter Mensch fuhr uns dann durch die Stadt von Automat zu Automat. Doch es war zwecklos.Nachdem wir einsahen, dass wir kein Geld bekommen und der Hostelmanager akzeptierte, dass wir nicht zahlen koennen, konnte es dann trotzdem losgehen. Das haette nicht jeder gemacht. Der Hostelmanager hatte wirklich grosses Vertrauen.
Per Jeep fuhren wir zunaechst nach Poconé. Dies ist der letzte Ort vor dem groessten Feuchtgebiet der Welt. Dort wollten wir Wasser kaufen. Poconé feierte ausgerechnet dann sein Bestehen. Also war Feiertag und alle Geschaefte waren geschlossen. Folglich mussten wir unsere letzten Reais in kleine, teure Wasserflaeschchen auf der Farm investieren. War nicht direkt unser Tag. Aber zurueck zur Fahrt. Mit dem Jeep wurden wir weiter auf der Transpantaneira zu der ersten Farm geschaukelt, bei der wir uebernachten sollten. Die Transpantaneira ist eine erhoehte, unbefestigte Piste mit Schlagloechern und kleinen Holzbruecken. 1973 hat die Regierung beschlossen eine Strasse von Cuiaba nach Corumba zu bauen. Nach 145km fiel ihr auf, dass es Bloedsinn ist eine Strasse in einem Gebiet zu errichten, dass 6 Monate im Jahr unter steht. Der Bau wurde gestoppt. Wir sind auf dem gefahren, was von der Transpantaneira uebrig ist.
Transpantaneira


Am Wegesrand der Transpantaneire haben wir schon frueh Kaimane, Tuiuius und Wasserschweine gesichtet:
Kaiman


Tuiuiu

Wasserschweine
Als ich den ersten Kaiman sah, musste ich sofort wieder ans Essen denken. Wir mussten alle paar Meter halten, um Fotos zu schiessen. Die Fahr wurde laenger und laenger und die Moskitos immer mehr. Nachdem wir gefuehlte 20mal gestoppt hatten, erreichten wir die gut ausgestattete Farm. Sogar einen Pool gab es. Nicht schlecht fuer eine Farm.

Nachmittags latschten wir bereits durch den Dschungel, begleitet von Unmengen bissiger Moskitos. Voegel, Kaefer, Affen und eine Schildkroete kreuzten unseren Weg. Die Schildkroete wurde mir umgedreht in die Hand gedrueckt. War ordentlich schwer und schon etwas aelter. Am liebsten haette ich noch mehr Wasserschweine gesehen. Die sind der totale Knaller!
Der zweite Tag begann mit einem Ritt durch das "Wetland". Erfahrung spielte keine Rolle. Von unser 6er Truppe wurde ich als erstes auf ein Pferd bugsiert. Zur Einweisung wurde mir erklaert "Reiten ist wie Auto fahren". Dann ging es los. In einer Hand hielt ich die Zuegel, in der anderen einen kleinen Zweig:
 
Ahnungslos
Mit dem Zweig habe ich versucht die Moskitos vom Pferd fernzuhalten. Das hat nur bedingt gut geklappt. Nach kuerzester Zeit hatte der weisse Schimmel ueberall kleine Blutkleckser an den Ohren und schuettelte immer vehementer den Kopf. So schnell konnte ich ueberhaupt nicht mit dem Zweig wedeln. Selbst beim Trab haben die Blutsauger nicht nachgelassen und ich wurde etwas betruebt. Und dann passierte es. Diesmal bin nicht ich gestolpert, sondern das Pferd. Es war ja alles ueberschwemmt, glitschig und man konnte Loecher nicht sehen. Ich rutschte vom Sattel auf den Hals des Pferdes umd umarmte im letzten Moment einen Baum. Den hab ich solange umarmt, bis der Guide mich wieder auf den Sattel geschoben hat. Franzi war hinter mir und ihr Pferd ist fast zeitgleich an dieser Stelle gestolpert. Sie hat eine Rolle vorwaerts vom Pferd gemacht und wundersamerweise ist ihr nichts passiert. Ich war erst erschrocken und dann erleichtert und sass dann erstmal zittrig auf dem Pferd. In jeder Pfuetze vermutete ich das Verderben. Der Nachmittag verlief dagegen friedlich. Wir haben eine Bootstour unternommen und weiter viele Kaimane, Voegel und Wasserschweine gesehen. Am naechsten Tag sind wir weiter zu einer anderen Farm gefahren, sind ein bisschen zu einm Aussichtsturm gewandert und haben Piranhas geangelt. Piranhas angeln macht Spass, weil die Vorgehensweise recht agressiv ist und man nicht lange warten muss, bis einer anbeisst.
 
Sie schmecken uebrigens richtig gut. Am naechsten morgen haben wir den Sonnenaufgang von dem 20m hohen Aussichtsturm beobachtet.
Als es dann irgendwann zurueck nach Cuiaba ging, holte uns die Realitaet ganz fix wieder ein. Zunaechst hatten wir 2mal einen platten Reifen auf der Transpantaneira und wir hatten ja auch noch dieses klitzekleine Geldproblem. Umso dichter wir an Cuiaba kamen, umso aufgeregter wurden wir. Aber es ging alles glatt. Wir hatten nur das Tageslimit der Kreditkarte ueberschritten. Nun sind wir wieder in Cuiaba. die Moskitos haben wenige Stellen am Koerper ausgelassen. Ich fuehle mich, als wuerde ich ein zweites mal die Windpocken durchleben. Tja, wildlife....

Hier gibt es noch mehr Bilder:
http://picasaweb.google.com/103197406458317055632/Pantanal#

Donnerstag, 20. Januar 2011

Wie bitte?!

In Argentinien sind wir - dank Franzi - immer weiter gekommen. Ihre Spanischkenntnisse waren so verhandlungssicher, dass es nie Probleme beim Ticketkauf usw. gab. In Brasilien sieht das jetzt ganz anders aus. Viel mehr als bitte, danke, ja und nein koennen wir nicht. Ich habe zwei Sprachbuecher dabei. Geschrieben aehnelt Portugisich auch Spanisch. Aber die Aussprache! Die ist seltsam. Sehr seltsam. Nahezu zum Verzweifeln. Folgendes Beispiel fuer die Aussprache ist recht anschaulich. Es gibt hier einen Getraenkehersteller namens "Antarctika". Aussgesprochen wird das so: "Ant-okt-tschi-kah". Noch Fragen?
Meistens versuche ich mich mit Haenden, Fuessen und einer aktiven Gesichtsmimik zu verstaendigen. Ich bin froh, dass ich mich dabei nicht sehen kann. Portugisiche Woerter probier ich manchmal auch. Haeufig werde ich dann mit Fragezeichen aus meist grossen, braunen Augen belohnt.
Aber wir sind noch nicht mal eine Woche hier und es wird besser. Franzi kann auch oft noch ihr spanisch verwenden. Und die Menschen hier sind geduldig und hilfsbereit. Gestern haben wir uns bei einem Zwischenstopp verlaufen. Eine alte Dame hat uns angesprochen. Sie konnte etwas deutsch, weil ihr Vater urspruenglich aus Deutschland kam. Sie hat sich so gefreut mal deutsch reden zu koennen und wir haben die Gelegenheit genutzt ein paar elementare Fragen zum Portugisich zu klaeren. Sie hat uns dann quer durch die Stadt bis zum Busbahnhof begleitet, obwohl sie einen anderen Weg hatte. Sie erschien mir irgendwie einsam und ich habe sie sofort ins Herz geschlossen. Ihr Name ist Lilli Marlene. Den Namen hat natuerlich ihr Vater durchgesetzt.
Heute morgen sind wir in Cuiaba angekommen. Morgen starten wir unsere Pantanaltour.

Dienstag, 18. Januar 2011

Die Grotte "Gruta do Lago Azul"

Heute haben wir eine Hoehle besucht. Wir sind ganz viel dabei geklettert und ich konnte meine neuen Wanderschuhe ausprobieren. Sie haben auf der ganzen Linie versagt. Es hat so stark geregnet, als wir wieder aus der Hoehle kamen....da haette jeder Schuh versagt. Gut, Gummistiefel wohl nicht.
Wir hatten auch einen garstigen Taxifahrer. Zur Belohnung haben wir ihm auf der Rueckfahrt die Sitze durchgenaesst. Aber es ging nicht anders. Ich habe diesmal ein Fotoalbum erstellt:

https://picasaweb.google.com/103197406458317055632/GrutaAzul#

Kuehe unter Palmen

Wo soll ich anfangen? Vielleicht einfach mal der Reihe nach.Von Puerto Iguazu nach Bonito haben wir fast einen ganzen Tag gebraucht. Die Busfahrt war anstrengend. Die brasilianischen Busse sind nicht so komfortabel wie die argentinischen Busse. Zu Essen gab es auch nix. Recht zeitig begannen wir Argentinien und dem klangvollen Spanisch hinterher zu jammern. Portugisich ist naemlich ´ne harte Nuss. Doch dazu ein andernmal. Mein laedierter Zeh schwoll immer mehr an bis er mich an einen dunkelbunten Ballon erinnerte. Mittlerweile ist er wieder wohlauf und gelenkig wie und je. Die Busfahrt brachte auch eine Prise Drama mit sich. Wir sind mit der Zeitverschiebung durcheinander gekommen und dachten wir verpassen unseren Anschlussbus in Foz de Iguazu. Panisch stoppten wir ein Taxi, hatten aber keine Reais zum Bezahlen. Pesos hat der Taximann abegelehnt. Im letzten Moment fiel mir meine Reserve an Dollarnoten ein. Die fand er toll. Wir erreichten dann den Busbahnhof und stellten fest, dass wir eine Stunde zu frueh da waren. Lustig wurde es auch an der Grenze. Erstmal wurden wir an der Bushaltestelle ungewollt mit roter Erde eingestaubt. Dann stellten wir fest, dass unsere Tupperdosen mit der Verpflegung undicht waren. Als ich die Sauerei beseitigen wollte habe ich mir die rote Tomatensauce ueber meine helle, graue Leggings gekippt. Als ich am naechsten Tag in Bonito ankam sah ich sehr unappetitlich aus. Nach einer Dusche haben wir dann zur Feier des Tages gezuechteten Kaiman gegessen. Schmeckt gut, ein bisschen wie Haehnchen, dass kurz in eine Fischdose gefallen ist. Und dann kam der Knaller: Açai-Creme zum Nachtisch! Das ist die Açaifrucht zu einem Mus verarbeitet. Sie wird eiskalt mit Bananen und Granola serviert. Wir essen Açai-Creme seitdem jeden Tag. Vorgestern haben wir einen Ausflug zum Fluss Rio da Prata gemacht. Schon der Weg dahin war total schoen. Die Landschaft ist gan in rot und gruen gehalten. Das sieht man ganz gut auf dem unteren Bild:


Kuehe und Termitenhuegel
Emus haben wir auch gesehen. Einer wollte unbedingt die Strasse ueberqueren als wir mit dem Van angefahren kamen. Wirkte ein wenig lebensmuede. Von einer Farm aus sind wir dann durch den "Dschungel" zum Fluss gegangen. Das Wasser war unglaublich klar. So klares Wasser habe ich noch nie gesehen (ausser in der Badewanne, bevor es schaeumt). Wir haben stundenlang geschnorchelt und haben uns ueber Kilometer flussabwaerts treiben lassen. Schon allein dafuer hat sich die Reise gelohnt. Wir sind jetzt total verrueckt nach Schnorcheln und wollen das jetzt so oft wie moeglich machen.
Gestern wollten wir dann eine Radtour zum Fluss machen. Leider hatte unsere koreanische Zimmernachbarin nach den ersten 50 Metern einen Unfall. Gluecklicherweise direkt vor einem oeffentlichen Doktor. Sie wurde dort kostenfrei verarztet und es ist nichts gebrochen. Wir haben die Tour dann abgebrochen und haben den Tag in der Haengematte und im Pool verbracht. Wir haben noch einen indischen New Yorker kennengelernt. Wir sind jetzt eine muntere Vierertruppe. Aber morgen reisen wir alle wieder in verschiedene Richtungen.

Nach dem Schnorcheln
Ananas in freier Wildbahn
Da haben wir geschnorchelt
Endlich Haengematten!                           




Freitag, 14. Januar 2011

Humpelstilzchens Essgewohnheiten

Klettern auf Felsen und Steinen stellt kein Problem fuer mich dar. Ordentlich gehen dagegen faellt mir schwer. Voellig vertraeumt bin ich gestern nach der Wasserfall-Action ueber eine Stufe im Hostel gestolpert. Seitdem ist mein zuegiger Gang zu einem Humpeln verkommen. So schlurf ich jetzt immer hinter Franzi her und habe dreifach soviel Zeit mir die Landschaft zu betrachten. Heute geht es schon viel besser, nur mein grosser Zeh sieht bloed aus.
Aber nun zu meinem Lieblingsthema: Essen! Es gibt hier leckere und guenstige Empanadas. Das sind Teigtaschen, die mit Hackfleisch, Kaese & Schinken, Maispansche, Tomate & Mozzarella oder noch vielen anderen Zutaten gefuellt sein koennen. Auch das Eis ist in Argentinien wahnsinnig gut und wird sogar guenstig in Kilogramm verkauft. Wir haben uns gestern ausgerechnet, dass es billiger ware uns von Eis und Empanadas zu ernaehren statt einzukaufen. Um einer einseitigen Ernaehrung vozubeugen, koennten wir jeden Tag die Fuellungen und Eissorten wechseln.. Wir befuerchten nur das fuehrt zu Empanada-Eis-Baeuchen und ist auch weniger gesund. Also kaufen wir doch ein und kochen meistens primitive Gerichte, wie Nudeln mit Tomatensauce und Reis mit Gemuese. Es gibt jeden Tag Obst und manchmal auch Salat und Joghurt. Wir sind meistens satt und zufrieden. Ich habe auch endlich mal Matetee probiert. Das ist hier ein sehr soziales Unternehmen. Viele Argentinier laufen Tag und Nacht mit Kanne und ihren Matebecher rum. Es tut auch wirklich gut.

Iguazú

Man muss nicht sterben, um ins Paradies zu kommen. Von Buenos Aires sind es nur 18 Stunden Busfahrt. Findet diese hauptsaechlich nachts statt, vergeht die Zeit auch ganz schnell.
Montagabend haben Franzi und ich uns auf den Weg nach Puerto Iguazú gemacht. Da hat mich auch das Reisefieber endgueltig gepackt. Ich war schon am Busbahnhof in Buenos Aires ziemlich aufgeregt und konnte nur schwer nachts einschlafen, weil ich mich so gefreut habe. Diese Freude war voll und ganz berechtigt.
Hier haben wir gewohnt:
Das Hostel war sehr gut! Die Atmosphaere war entspannt und es gab richtig gutes Fruehstueck. Die Betten waren sehr bequem, alles sehr sauber und heisses Wasser rund um die Uhr. Zudem gab es eine Bar und wir haben nette Kontakte geknuepft.
Puerto Iguazú ist ein kleiner Ort, in dem sich der Rio Iguazú und der Río Paraná kreuzen. 
 An dieser Stelle befindet sich auch das Dreilaendereck (Paraguay, Brasilien, Argentinien). Es ist wunderschoen exotisch hier und nicht weit zum Iguazú National Park. Da haben wir die letzten Tage verbracht und unter anderen imposante Wasserfaelle sowie verrueckte Tiere bestaunt. Hier mal ein paar Eindruecke vom Park:
Die Teufelsschlucht

Spinne fruehstueckt Schmetterling. Das nenn ich Pech.

Diese Viecher nennt man Coaties.

Schlangen links, Menschen rechts. Beide Seiten haben sich an die Regeln gehalten. Zum Glueck.

Ich habe auch eine Boots fahrt zu den Wasserfaellen gemacht. Anschliessend sah ich so aus:
Auf dem Bild halte ich noch immer stolz das durchnaesste Ticket in der Hand. Die gesamte Umgebung war so, wie man sich es im Dschungel vorstellt. Na ja, fast. Es gibt Pfade und sogar eine Bimmelbahn. Die soll angeblich leise sein und ganz im oekologischen Sinne betrieben werden. Den Eindruck hatte ich aber nicht. Gestern waren wir an einer Stelle im Nationalpark baden und konnten sogar bei einem kleinen Wasserfall rumklettern. Hier kann man es ganz gut sehen:
Wir sind die ganz hinten rechts


Heute verlassen wir Puerto Iguazu und machen uns auf den Weg nach Bonito in Brasilien. Es gab schlimme Unwetter um Rio de Janeiro herum. Wir muessen nun erstmal intensiv recherchieren.

Samstag, 8. Januar 2011

Bus & Bar

Bevor ich mit damit loslege, was ich urspruenglich berichten wollte beantworte ich erstmal die Silvesterfrage. Neujahr habe ich auf dem Zeltplatz am Strand verbracht. Wir haben abends Karten gespielt und Wein getrunken. Ich muss zugeben, ich hatte Probleme bis Mitternacht wach zu bleiben. Doch ich hab`s geschafft. Wir haben uns Punkt 12 dann ein beeindruckendes Feuerwerk am Strand angeschaut. Es war wirklich schoen und anschliessend bin ich im Zelt in tiefen Schlaf gefallen.
Das mit den Fotos habe ich mir zu Herzen genommen und ich werde in Zukunft mein Umfeld noetigen mich zu fotografieren. So, hier mal ein erstes:
Auf dem Bild bin ich in "Barrio Chino". Immer wieder schoen zu sehen, dass so ziemlich jede Grossstadt ein chinesisches Viertel hat.
Ich habe mir ausserdem vorgenommen oefter zu bloggen. Aber das ist gar nicht so einfach.
So, nun aber zu den neuesten Entwicklungen! Wir sind weiter gezogen. Na ja, nicht viel weiter. Wir sind immer noch in Buenos Aires, wohnen jetzt aber bei Jackie in "Caballito". Wir bleiben noch bis zum kommenden Montag. Denn drei Tage reichen dann doch nicht hier. Auf dem naechsten Bild ist der Blick aus Jackies Schlafzimmer eingefangen.
Wir haben einen interessanten Barbesuch hinter uns, bei dem wir permanent mit denkwuerdigen Geschichten ueber Brasilien und Argentinien versorgt wurden. Gerade als wir einer dieser Geschichten lauschten, wurde ein Typ recht entschlossen vom Sicherheitsmann rausgepruegelt. Das ist nichts Besonderes, das kommt auch in Berlin oefter vor. Aber erschreckend fande ich, dass der Sicherheitsmann nicht mehr aufhoeren wollte und letztendlich Leute an ihm dran hingen. Was fuer ein Bild! Jedenfalls verlieh die Situation den Geschichten einen gewissen Tiefgang. Hier mein persoenliches Highlight: Jackies Freund Gaston ist Argentinier und hat mal drei Monate in einem Hostel eines kleinen Badeortes in der Naehe von Rio de Janeiro (Brasilien) verbracht. Nach der Touristensaison wollte er weiter dort bleiben und freute sich auf ein paar richtig ruhige Tage. Doch die Besitzer des Hostels baten ihn instaendig zu gehen. Es war naemlich so, dass am naechsten Tag das Fischen beginnen sollte. Und dabei darf den Einheimischen (die schliesslich darauf angewiesen sind) niemand in die Quere kommen. Praktisch bedeutet das, dass jeder der dann den Strand betritt erschossen wird. Es scheint eine Art stiller Pakt zu sein, dass der Strand waehrend der Touristensaison den Hostels gehoert und den Rest des Jahres den Fischern. Die Touristensaison ist von Dezember bis Ende Maerz. Das beruhigt mich ungemein. Die Geschichte muss ja auch nicht auf alle Orte zutreffen.
Franzi und ich haben momentan schoene Tage in Buenos Aires. Gestern waren wir aber auswaerts in Tigre. Dort haben wir eine Bootsfahrt auf dem Tigre gemacht. Leider habe ich meine Kamera vergessen. Ich muss gestehen, ich bin ein Fotomuffel und vergesse das Ding dauernd. Ich gelobe aber Besserung! Heute habe ich sie sogar eingepackt.
Bus fahren ist hier eine aufregende Angelegenheit. Zunaechst muss man einen Arm hochhalten, damit sie ueberhaupt halten. Das hat man aber schnell raus, nachdem Busse einen trotz freier Sitzplaetze passiert haben. Dann muss man sich immer in einer Schlange anstellen. Schafft man es in einen Bus zu steigen, muss man passend mit Kleingeld am Automaten zahlen. Gelingt das nicht, wird man wieder vom Busfahrer rausgeschmissen. Nett.

Dienstag, 4. Januar 2011

Argentinische Accessoires

Villa Gesell hat ungefaehr 25.000 Einwohner und ist ein wunderschoener Ferienort fuer Argentinier. Jedenfalls hatten wir den Eindruck, dass wir die einzigen Auslaender sind. Der Ort wurde im Reisefuehrer als heruntergekommen bechrieben, aber dem war nicht so. Die Strassen sind im zickzack angelegt, das bereitet den Busfahrern bestimmt grosse Freude. Es gibt dort eine Buslinie, die den ganzen Tag im Kreis faehrt. Das war uebrigens unser Lager:

Unser Kuechentisch mit Gast:

Und das war das erste, was wir vom Strand gesehen haben:
Die Wellen war uebrigens so hoch, dass wir einmal sogar von den Guards aus dem Wasser geholt wurden. Wir waren selbst baden, als es verboten war. Aber es war so schoen! 
Auffaellig ist, dass man nirgends Kinderwagen sieht. Dafuer tragen die Argentinierinnen ihren Nachwachs wie Handtaschen und nehmen ihn ueberall mit. Generell scheint Argentienien sehr kinderfreundlich zu sein. Da kann Deutschland sich ruhig mal etwas dran orientieren.
So, jetzt zu den weniger erfreulichen Dingen: seit ich hier angekommen bin, hatte ich leichte Beschwerden (Halsweh, Schnuppen, Kopfweh). Es fing alles mit zaghaftem Niesen an. Als wir vorgestern dann wieder in Buenos Aires ankamen, ging nichts mehr. Ich bin ins Bett gefallen und hab bei 30 Grad celsius mit Schuettelfrost gekaempft, hatte Fieber, Halsschmerzen und habe nur noch geschlafen und in den kurzen Wachphasen gejammert. Gestern konnte ich das Bett immer noch nicht verlassen. Aber heute fuehle ich mich schon viel besser. Die Erkaeltung war wohl noch ein Mitbringsel aus Berlin.Wir sind zur Zeit in einem Hostel, welches ein echter Gluecksgriff zu sein scheint. Die Besitzer sind sehr hilfsbereit und wollten fuer mich Medizin besorgen. Ich habe lieber abgelehnt, weil ich paar Tage lang schon Grippostad genommen habe. Die Atmosphaere ist sehr angenehm im Hostel (ich kenn ja schon ne Menge Hostels). Wir haben ein Zimmer mit eigenem Bad. Und auf dem Dach ist ein Planschbecken:

Gestern ist Renè zurueck nach Deutschland geflogen und wir muessen unsere Reise nun allein fortsetzen. Ich werd mir jetzt endlich Buenos Aires anschauen, aber werd es ganz ruhig angehen lassen. Ich bin noch ganz schoen wackelig auf meinen kurzen Beinchen.