Dienstag, 1. März 2011

Universal einsetzbar

Drei Tage im bolivianischen Amazonasgebiet....Ueber den Fluss Beni schipperten wir mit einem motorisierten Kanu aus Holz zu unseren Lager mitten im Dschungel. Es war eine schoene Fahrt mit einigen Wasserschweinchen am Ufer. Mir ging das Herz auf. Sie sind und bleiben meine suedamerikanischen Lieblinge.
Das letzte Stueck zum Lager legten wir zu Fuss zurueck. Bereits waehrend der Bootstour hatte ich einen ordentlichen Schwall Beni-Wasser abbekommen. Bei unseren kleinen Spaziergang habe ich mich dann restlos eingesaut. Der Weg fuehrte barfuss durch Baeche und Matsch. Ich wollte meine Schuhe schonen. Die eigentliche Tour hatte noch nicht angefangen. Das Lager machte mit Holzhuetten und einer kleinen Holzstelle einen idyllischen Eindruck. Eine Dusche gab es auch. Ohne Licht, aber mit Fledermaeusen - sehr unterhaltsam. Einsam war ich nie. Auf unseren Wanderungen durch den Dschungel waren wir 4 Maedchen (2 Chileninnen, Franzi und ich) und ein Guide. Der Guide war grossartig! Er hat uns den Dschungel als Kueche, Spielplatz und Apotheke naeher gebracht. Der Dschungel bietet viel essbare Fruechte. Man kann aus Baeumen trinken:
Von einem Baum riecht die Rinde nach Knoblauch, von einem anderen nach Vanille. Ich hab mit Lianen geschaukelt und mir das Gesicht mit roter Blattfarbe verunstaltet.
Auch Baeume mit halluzinugener Baumrinde stehen im Dschungel rum. Die Rinde eines bestimmten Baumes bewirkt, dass man sich tierisch fuehlt. Mir stand nicht der Sinn nach einer tierischen Veraenderung. Wahrscheinlich haette ich mich in ein Wasserschweinchen verwandelt. Wenn ich mich nicht taeusche, stehen die recht weit unten in der Nahrungskette. Kein schoener Gedanke. Es werden hier aber Touren angeboten, wo die Rinde Bestandteil des Programms ist. Lieber nicht. Viele Baeume sind einfach nur tolle Medikamente gegen Wehwehchen aller Art. Hochinteressant. Ansonsten war es im Dschungel in erster Linie nass. Es hat soviel geregnet, dass eine Gruppe vor uns acht Tage fest sass. Wir hatten Glueck, aber meine Schuhe waren die gesamte Tour soooo schwer. Es regnete fast die gesamte Zeit und wir machten uns etwas Sorgen ueber den weiteren verlauf der Reise (Anschlussfluege usw.)

Das hat auch etwas die Stimmung gedrueckt. Wir hatten vor der Tour in der Agentur gefragt, ob wir Gummistiefel brauchen. Der Typ verneinte. Am dritten Tag kraenkelten die ersten in unserer Gruppe. Wir haben dann Schmuck aus Minikokussnuessen und anderen Fruechten gemacht.Wir hatten ja nie trockene Sachen oder Fuesse. Das Problem ist, dass ich die Schuhe in La Paz brauche. Da ist es zu kalt fuer Flipflops. Sie werden niemals in 2 Tagen trocken (geschweige denn sauber). Als wir zurueck nach Rurrenabaque kamen, habe ich in der Agentur solange meinen Aerger Luft gemacht, bis der Mitarbeiter einwilligte die Kosten fuer die Reinigung zu uebernehmen. Hoffentlich ueberleben das meine Botten. Heute abend bin ich schlauer. Es gibt noch ein weiteres Problem: In La Paz gab es einen Erdrutsch. Wir haben ihn ziemlich knapp verpasst. Die Fluege nach La Paz wurden gestern gestrichen. Von Rurrenabaque aus ist La Paz die einzige erreichbare Stadt. Wir haben keine andere Wahl und es sieht, den Nachrichten nach zu urteilen, schrecklich aus in La Paz. Mir tun die Menschen dort so leid, da kann ich doch nicht als Tourist aufschlagen. Aber viel wissen wir eigentlich noch nicht. Wir werden uns jetzt informieren.
Hier gibt es Fotos von unseren Regentanz:

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